Nach langer Pause war PPL in diesem Jahr endlich wieder auf einem der wichtigsten internationalen Branchentreffs der Printindustrie präsent – und wie! Smyth erwies sich als der erwartet gute Partner und das Konzept eines Gemeinschaftsstandes als eine strategisch sinnvolle Entscheidung, die viel Aufmerksamkeit generierte. Unser Team führte gute und vielversprechende Gespräche und knüpfte viele neue Kontakte. Die Gesamtzahl der Besucher war zwar mit 170.000 geringer als in manchem Vorjahr (2016: 250.000). Dafür lag aber der Anteil von Fachbesucher aus dem In- und Ausland deutlich höher als in vorherigen Jahren.
Digitaldruck, Robotik, Nachhaltigkeit – Trends und Themen der DRUPA 2024
Wie zu erwarten, gab es bei der DRUPA 2024 nicht die eine große Innovation, welche die Messe dominierte. Stattdessen präsentierten viele Aussteller optimierte Lösungen für all die Themen, die seit Jahren auf der Agenda der Branche ganz oben stehen. Wir haben folgende Eindrücke mit zurück nach Leipzig genommen.
Der Trend zum Digitaldruck ist ungebrochen. Während der Offset-Druck weiter Marktanteile verliert, ist der Digitaldruck auf dem Weg zur führenden Technologie für den Buchdruck. Mit immer besseren, ausgefeilten Technologien können Bücher mit höherem Individualisierungsgrad wirtschaftlich in Kleinauflagen oder on demand produziert werden. Das passt in eine Zeit, in der immer seltener großer Auflagen produziert werden. Gut möglich, dass Offset auf lange Sicht nur im Bereich Verpackung mit seinen großen Stückzahlen überlebt.
Nahezu alle Hersteller von Digitaldruckmaschinen – z. B. Fuji, Canon, Konica, Minolta – stellten neue, leistungsfähige Maschinen vor. Neu ist auch, dass die einstige Nischentechnologie Nanoprinting endgültig im Seriendruck angekommen. Sie kombiniert den hohen Output von Offset.Maschinen mit der Vielseitigkeit und Individualität des Digitaldrucks.
Nachhaltigkeit: Auch wenn sich fast alle Aussteller Sustainability auf die Fahnen schreiben – es gab nur wenige Innovationen zum Thema, die uns im Gedächtnis geblieben sind. Eine davon ist eine Digitaldruckmaschine von Fuji, die extrem wenig Farbe verbraucht.
Robotik: Die Akzeptanz für eine zunehmende Automatisierung der Produktion durch Roboter nimmt zu. Bei der Umsetzung stehen wir jedoch nach wie vor erst am Anfang. Am häufigsten begegnet man Robotern mit Greifersystemen, die Papier in Maschine herein- und / oder herausbewegen. Besonders aufgefallen sind uns zwei kollaborierende Roboter eines dänischen Entwicklers. Sie verfügen über spezielle Greifer, die im Raum zusammenarbeiteten (Papier auffächern und an Schneidemaschine übergeben).
Einer breiteren Marktdurchdringung der Robotik steht derzeit neben den hohen Investitionskosten entgegen, dass es keine offenen Schnittstellen oder übergeordnete Standards gibt. Das verstärkt die Abhängigkeit von bestimmten Herstellern oder Dienstleistern.
Die Zukunft gehört integrierten Lösungen
Die Zukunft sehen wir von PPL nicht in der Automatisierung einzelner Produktionsschritte, sondern in integrierten Lösungen. Ein eindrucksvolles Beispiel dafür ist eine gemeinsam von Smyth und Canon produzierte Buchfadenheftmaschine mit vorgelagerter Druckmaschine. Sie bündelt verschiedene Produktionsschritte in einem Gerät, für die früher mehrere Maschinen nötig waren. Mit Blick auf diesem Trend ist man im Digitaldruck weiter als im Offset-Bereich.
Beachtung verdient in diesem Kontext auch das neue Falz- und Fadenheftsystem DX-E von Smyth für die Herstellung von Büchern in kleinen und mittleren Auflagen. Mit seinem kompakten Format und seinem attraktiven Preis ist sie ein Musterbeispiel für integrierte Lösungen der neuesten Generation.